Datum/Zeit:
Datum - 29/06/2023
19:30 - 21:00

Ort:
GZ Loogarten, Badenerstrasse 658, 8048 Zürich

Kategorien:


A: «Ich will tun, was ich will. Ob ich beispielsweise Fleisch esse oder mich als Mann definiere oder nicht, ist das doch meine Sache.»
B: «Ok. Meinetwegen.»
A: «Niemand sollte das Recht haben, mir zu sagen, was ich tun darf und was nicht.»
B: «Mh. Aber stimmt das? Was, wenn das, was du tust, andere betrifft?»
A: «Wie meinst du das?»
B: «Na zum Beispiel, wenn Du im Strassenverkehr einen Vortritt verweigerst, gefährdest du andere.»
A: «Daran halte ich mich ja – abgesehen davon, dass das nicht dasselbe ist. Was ich meine: Jede*r ist frei. Diese Freiheit des Einzelnen muss man schützen!»
B: «Ich habe nichts anderes gesagt. Dennoch: Wie willst du diese Freiheit von der Freiheit anderer abgrenzen?»
A: «Durch meinen moralischen Kompass. Ich sage niemandem, dass man zum Beispiel die Ehe wichtig und richtig finden muss, oder wie er*sie seine Kinder erziehen soll.»
B: «Wer schützt denn diese Freiheit der Wahl?»
A: «Wir alle.»
B: «Genau!»

Der fiktive Dialog könnte sich da und dort so abspielen. Was zeigt er? In den letzten Jahren wurde verstärkt ein Gegensatz diskutiert – oder wenigstens stand dieser im Hintergrund. Es ist der Gegensatz zwischen Individuum und Gesellschaft. Wie sind Individuen und ihre Bedürfnisse, Vorstellungen, ihr Handeln im Verhältnis zur Gesellschaft, zu Gemeinschaften zu denken? Welche Ansprüche können oder sollen einzelne Menschen geltend machen können? Welche müssen sie verteidigen? Oder auch: Inwiefern sind wir uns als Einzelne, als Subjekte erst denkbar? Sind wir nicht immer gesellschaftlich eingebettet? Wäre damit nicht eine engere Bindung an Gesellschaft verknüpft, als viele zugeben wollen? Was folgt daraus, beachtet man zum Beispiel, dass wir sprachlich geprägt sind (und ein wichtiger Teil reflexiven Denkens verläuft sprachlich)? Was bedeutet dann noch Freiheit und Individualität? Wir beschäftigen uns im PhiloCafé also mit dem Verhältnis von Individuum und Gesellschaft und versuchen etwas deutlicher herauszustellen, inwiefern es vielleicht doch nicht so einfach ist, das, was Gesellschaft ist, von dem, was wir das Individuum nennen, abzugrenzen.

Moderation: Nicola Condoleo

Kosten: CHF 20.- (15.- AHV/Legi) – Cash/Twint (079 481 85 06)

 

 

Café Philo: Individuum vs. Gesellschaft – eine*r gegen alle?